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AUSLANDSTIERSCHUTZ

Veröffentlicht von Webmaster 2018


Zu diesem Thema hört und liest man immer wieder,

- die deutschen Tierheime seien doch voll
- man müsse nicht noch Hunde aus anderen Ländern importieren
- wenn schon einen Hund adoptieren, dann einen deutschen Hund etc. etc. etc.


Solche Ansichten stammen meist von uniformierten Menschen, sowohl was die Situation der Tierheime betrifft, wie auch was den seriösen Auslandstierschutz anbelangt. Menschen, die sich weder bei dem einen noch bei dem anderen einbringen und sich daher mit der Problematik nicht auskennen. Das muss nicht so bleiben, daher hier einige kurze (man kann es hier nicht tiefgreifend ausweiten) Anmerkungen, weshalb wir uns, wie auch viele andere Tierheime, im Auslandstierschutz engagieren. Seriöser Auslandstierschutz wirkt vor allem eben dort, vor Ort. Es handelt sich nicht um eine Form des "Hundehandels". Wir arbeiten dabei hauptsächlich mit zwei uns gut bekannten Organisationen -und zwar mit Prodogromania sowie mit der jungen Tierschützerin Bea Jagosova in der Slowakei -zusammen.

Größten Wert legen wir auf,

Kastrationen vor Ort (Prodogromania hat mehrere 1000 Kastrationen pro Jahr und auch Bea hat ein Kastrationsprogramm mit den Gemeinden vereinbart). Versorgung der Hunde mit Futter, Wasser, gute Unterbringung sowie medizinische Betreuung. Es wird sich um Adoptionen vor Ort bemüht. Reduzierung der Straßenhunde durch Aufklärung der Bevölkerung. Kooperation und Gespräche mit Politikern vor Ort.

Neben all diesen Tätigkeiten, können seriöse Organisationen, unter Beteiligung und Kontrolle der deutschen Amtsveterinäre und Überwindung einiger sinnvoller Hürden, auch Hunde nach Deutschland bringen. Warum also zusätzlich in ein deutsches Tierheim? Vorne weg...Tierschutz hört nicht an den Grenzen auf. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass dies nicht nur gut gemeint ist, sondern auch gut gemacht wird.

In unserem Tierheim, wie auch in vielen anderen, befinden sich immer einige Hunde, die schon länger auf passende Adoptanten warten. Der Grund hierfür liegt meist darin, dass es keine "Anfängerhunde" sind, d. h. sie haben Auffälligkeiten uns sind daher nicht für Jedermann geeignet. Für diese sorgt man und hofft darauf, dass man einen passenden Menschen findet. Meist kommen jedoch Interessenten, die "nur" einen Familienhund haben möchten oder auch Leute, die noch wenig Erfahrung im Umgang mit Hunden haben. Wenn wir nun all denen sagen müssen, dass sie keinen passenden Hund im Tierheim finden werden, landen diese im schlimmsten Fall bei einem skrupellosen Massenvermehrer. Damit kurbelt man deren Nachfrage/Geschäft an. Angebote gibt es genügend z.B. über ebay. Allein dieser Themenbereich würde hier Seiten füllen,daher ist dies hier nur eine verkürzte Darstellung.

Wir als Tierheim sind damit nicht nur in der glücklichen Lage, die Situation dieser Auslandshunde zu verbessern. Wir können durch unsere kompetente Beratung und Betreuung auch den neuen Hundebesitzern helfen, den passenden Hund zu bekommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir damit vermeiden können, dass unbedarft evtl. durch Massenzuchten kranke oder auffällige Tiere gekauft werden und dann wiederum später bei uns als " Problemhunde" im Tierheim landen. Hunde mit denen nur das schnelle Geld gemacht wird. Der Hund, der zu uns ausreisen kann, macht vor Ort Platz für einen anderen Hund. Und was ebenfalls nicht vergessen werden darf, er gibt den Tierschützern vor Ort Motivation für Ihre tägliche, harte Arbeit, denn über die Vermittlungsgelder und Spenden kommen Gelder für weitere Kastrationen und die notwendige Versorgung zusammen. Außerdem ist auch zu bedenken, Tierschutzarbeit erfährt im Ausland keine gesellschaftliche Anerkennung.

Wir als Tierheim müssen allerdings darauf achten, dass die Arbeit hier vor Ort nicht zu kurz kommt. Es muss die Balance gehalten werden zwischen den freizuhaltenden Plätzen für Hunde, die aus den verschiedensten Gründen ins Tierheim kommen und Aufnahmen von Auslandshunden; gerade wenn Ferien vor der Tür stehen....

Die Zusammenarbeit zwischen unserem Tierheim und einer seriösen Auslandsorganisation ist absolut keine Konkurrenz für die anderen Hunde im Tierheim, sondern es ist eine verantwortungsvolle "runde Sache", von der alle Seiten - Hunde wie auch Menschen - "profitieren".